- ein Mediziner gründet die Musikkapelle Anthering

Es ist das Privileg der Musikkapelle Anthering, in Robert Brandstätter eine Persönlichkeit als Gründer zu haben, die das gesellschaftliche Leben Antherings bis auf den heutigen Tag in nachhaltiger Weise geprägt hat.
Robert Brandstätter wurde am 29. Jänner 1849 in Oberalm als ältester Sohn des praktischen Arztes Traugott Brandstätter geboren. Nach der Übersiedlung des Vaters nach Anthering im Jahr 1852 besuchte Brandstätter hier die einklassig geführte Volksschule. Ab 1860 setzte Brandstätter zunächst seine schulische Ausbildung am Untergymnasium in Salzburg fort, um danach an die Medizinisch-Chirurgische Lehranstalt zu wechseln. Nach Abschluss dieser Ausbildung im Jahr 1870 trat Brandstätter seinen Militärdienst an, der in zunächst als Krankenpfleger der zehnten Sanitätsabteilung nach Innsbruck und ab März 1871 nach “Wien” führte.

 

Sein in Anthering als Arzt tätiger Vater konnte im Jänner 1872 die vorzeitige Beurlaubung Brandstätters vom Militärdienst erwirken – die in Anthering zu der Zeit grassierende Blatternepidemie machte die Mithilfe des Sohnes in der Praxis des Vaters unverzichtbar.

Es ist das Privileg der Musikkapelle Anthering, in Robert Brandstätter eine Persönlichkeit als Gründer zu haben, die das gesellschaftliche Leben Antherings bis auf den heutigen Tag in nachhaltiger Weise geprägt hat.
Robert Brandstätter wurde am 29. Jänner 1849 in Oberalm als ältester Sohn des praktischen Arztes Traugott Brandstätter geboren. Nach der Übersiedlung des Vaters nach Anthering im Jahr 1852 besuchte Brandstätter hier die einklassig geführte Volksschule. Ab 1860 setzte Brandstätter zunächst seine schulische Ausbildung am Untergymnasium in Salzburg fort, um danach an die Medizinisch-Chirurgische Lehranstalt zu wechseln. Nach Abschluss dieser Ausbildung im Jahr 1870 trat Brandstätter seinen Militärdienst an, der in zunächst als Krankenpfleger der zehnten Sanitätsabteilung nach Innsbruck und ab März 1871 nach “Wien” führte.

Sein in Anthering als Arzt tätiger Vater konnte im Jänner 1872 die vorzeitige Beurlaubung Brandstätters vom Militärdienst erwirken – die in Anthering zu der Zeit grassierende Blatternepidemie machte die Mithilfe des Sohnes in der Praxis des Vaters unverzichtbar.

Auf Einladung eines Kollegen nahm Brandstätter noch im selben Jahr die Stelle eines Substituten des Gewerkschaftsarztes in Neuberg (Obersteiermark) an. 1874 wechselte Brandstätter auf die Stelle eines Substituten des Gewerkschaftsarztes in Münzbach (Mühlviertel/Oberösterreich).
Schließlich machte sich Brandstätter im September 1874 selbständig und übersiedelte nach Windhaag bei Perg (Oberösterreich).

Am 21. Februar 1875 verehelichte sich Brandstätter mit Anna Tischer, einer Ziehtochter des k.u.k. Oberstleutnant Anton Herold. Der Ehe entstammten vier Kinder: Louise, Robert, Karl und Auguste. Alle vier Kinder kamen in Windhaag zur Welt.

Nach der Beförderung zum k.u.k. Unterarzt im Jahr 1877 folgte im Jahr 1878 eine dreimonatige Einberufung in das Reservespital Laibach – die blutige Okkupation Bosniens und der Herzegowina durch Österreich-Ungarn machte zusätzliche medizinische Kapazitäten nötig.

Am 10. März 1885 kehrte Brandstätter nach dreizehnjähriger Abwesenheit auf Drängen des Vaters nach Anthering zurück, um dessen ärztliche Praxis zu übernehmen.

Die Erfahrungen als Mediziner in verschiedenen Teilen der Monarchie haben in Robert Brandstätter ganz offensichtlich die Bedeutung eines sinnerfüllt gestalteten gesellschaftlichen Lebens für das Wohlbefinden der Menschen geschärft. Noch im Jahr seiner Rückkehr nach Anthering machte sich Brandstätter mit einer Gruppe Gleichgesinnter daran, eine Musikkapelle aus der Taufe zu heben. Schließlich gelang es am 20. September 1885 einer „vom Hrn. Gemeindearzte Robert Brandstätter gut eingeschulten Blechmusik“, gemeinsam mit den anwesenden Sängern und der Schuljugend unter Pöllerknall die Feier der feierlichen Anbringung der neu vergoldeten Turmkugel und des Kreuzes auf der Kirchturmspitze der Antheringer Kirche mit dem Lied „Großer Gott, wir loben Dich“ musikalisch zu beschließen (vgl. Tageszeitung „Salzburger Chronik“ vom 26. September 1885). Mit diesem Fest der Kreuzanbringung an unserer Kirche im September 1885 beginnt die Geschichte der Musikkapelle Anthering.

Bis zur Übergabe des Taktstocks an Sebastian Obenholzner im Jahr 1917 hatte Robert Brandstätter die Leitung der Musikkapelle Anthering inne. Daneben erwarb sich Brandstätter, der auch als Posthalter mit eigenem Siegel und erster Fahrradbesitzer in Anthering für Aufsehen sorgte,  durch die Gründung des Veteranenvereins im Jahr 1886 und der freiwilligen Feuerwehr im Jahr 1894 sowie als erster Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenbank Anthering zwischen 1913 und 1925 Verdienste um das Antheringer Gemeinwesen, die bis ins Heute nachwirken.
1912 wurden diese Verdienste durch die Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde Anthering gewürdigt. Die „Salzburger Chronik“ vom 14. Oktober 1912 vermerkt dazu Folgendes:

In Anerkennung der Leistungen Brandstätters als Mediziner wurde ihm am 21. Juni 1914 durch k.u.k. Landesregierungsrat Adalbert Proschko das Dekret überreicht, „welches dem für das Allgemeinwohl emsig bedachten Manne durch die Gnade Seiner Majestät unseres Kaisers das Recht zuerkannte, sich fürderhin Medizinalrat nennen zu dürfen“. Da Robert Brandstätter kein promovierter Mediziner war, rief die Verleihung dieses Ehrentitels in der Ärzteschaft allerdings auch kritische Reaktionen hervor.

Robert Brandstätter starb am 5. Mai 1932 in Anthering im Alter von 83 Jahren, nachdem er erst achtundsiebzigjährig als Mediziner in den Ruhestand getreten war.

Die Musikkapelle Anthering wird ihrem Gründer stets in Dankbarkeit verbunden sein.

Um das Andenken an Robert Brandstätter auch in Zukunft zu bewahren, wurde sein Grabkreuz 2007 in eine von Architekt Peter Schuh konzipierte Gedenkstätte integriert, die sich an der Nordseite der Antheringer Kirche befindet.

 

Quellen:
Hlawna, Franz Jos.: Medizinalrat Robert Brandstätter, in: Feuerwehr Zeitung, Nr. 19 v. 20.6.1914, S. 71f.
Aigner, Frieda: Gesundheitsdienst einst und heute, in: Heimat Anthering. Aus der Geschichte einer Flachgauer Landgemeinde. Hrsg.: Gemeinde Anthering, Salzburg 1990, S. 397
Brüderl, Fritz: 100 Jahre im Rückblick, in: 100 Jahre Musikkapelle Anthering (Festschrift). Hrsg.: Musikkapelle Anthering, Salzburg 1986, S. 17-21
Aufzeichnungen im Archiv der Musikkapelle Anthering